1. Monat in Mosambik – ein Fazit (mehr oder weniger)

Naja der erste Monat ist eigtl schon seit ein paar Tagen um, aber bisher bin ich nicht dazu gekommen einen Eintrag zu verfassen. Aber wie sagt man so schön? Besser spät als nie!
Also, über 4 Wochen bin ich nun schon hier in Mosambik und gleichzeitig könnte ich auch behaupten dass es erst 4 Wochen sind. Einerseits habe ich das Gefühl, die Zeit verfliege hier wahnsinnig schnell und ich bin schon eine ganze Ewigkeit hier. Andererseits bin ich mir immer noch nicht richtig bewusst darüber, dass ich wirklich ein Jahr hierbleiben darf und die Vorstellung scheint immernoch absurd. Mal schaun wann das dann endlich auch mal bei mir ankommt.

Es ist nicht viel passiert seit dem letzten Update.

Mein Portugiesischkurs ist nun endlich zu Ende und ich kann nun mehr oder weniger Vollzeit arbeiten gehn, was meinen Alltag angenehmer und nicht so stressig bzw gehetzt gestaltet. Bei dem Wort Stress sollte ich wohl anfügen dass es sich hierbei um etwas total anderes handelt, als das was ich in Deutschland als Stress bezeichnen würde. Aus moz. Sicht wäre ich in Deutschland wohl auch dauergestresst. Und eigentlich ist das auch so. Wer kennt denn in Deutschland nicht dss Gefühl, der Tage habe einfach 5h zu wenig?! Hier braucht alles eben ein wenig mehr Zeit, was allein schon aufgrund der hitze sehr angenehm, aber keinesfalls etwas schlechtes ist. Und auch die Arbeiten die zu erledigen sind werden normalerweise ( man bedenke, dass es sich hierbei um meine Wahrnehmung handelt) mit einer Seelenruhe ausgeführt. Niemand ist einem böse wenn man mal ne stunde zu spät ist, im gegenteil, meistens wird das sogar einkalkuliert  und man kommt selbst erst viel später. Ja auch ich, die in Deutschland überpünkltich ist findet gefallen daran und es entspannt den Tagesablauf ungemein. Daher bietet sich  hier eigentlich auch keine Gelegenheit für Hektik.

Abends gehe ich weiterhin tanzen auch wenn sich das mit den 5mal die woche bisher schwieriger gestaltet als gedacht , da ich doch mal des öfteren krank bin :D.

Was mich auch gleich dazu bringt von meinem ersten Krankenhaus besuch zu erzählen ( wobei der bericht eigtl nur obligatorisch ist) . Ich wurde dieses wochende leider mit Fieber, Kopfschmerzen und diversen andren Kleinigkeiten krank,was auch blöderweise Dorcas und meine eigtl Pläne kaputt gemacht hat. Ich bin mir zwar sicher gewesen, dass es sich einfach mal  wieder nur um Folgen der Klimaumstellung handelte, so wie es mir vor 2 wochen schonmal ergangen ist, aber die Cousine meiner Gastschwester hat mich trzdm förmlich ins Krankenhaus geschleppt ( wer meine frühere Angst vor Ärzten kennt, weiß wieviel Lust ich dazu hatte) … da es sich ja doch um Malaria handeln könnte.Also wurde vor Ort ein Bluttest gemacht, der natürlich wie von mir erwartet negativ ausgefallen ist und mich immerhin 3h wertvolle Naptime gekostet hat . Trotzdem wurde ich mit einer ziemlich beträchtlichen Menge an Tabletten ausgestattet, die ich die folgenden tage nehmen sollte und die mir auch zumindest teilweise geholfen haben. Alles in allem also sehr unspektakulär und es findet sich hier auch nur wieder weil es der erste besuch im Krankenhaus hier war. Ein Meilenstein ist gesetzt.
Die Wochenenden gestalten wir wie wir wollen. Geplant war für das letzte eigtlich, dass ich mit dorcas ins Kino gehe ,was ja leider ausfallen musste, aber defintiv nachgeholt wird. Sobald wir unser Dire haben und uns somit nicht mehr (wie ich es gerne nenne) halb illegal hier aufhalten, werden wohl auch mehr oder weniger kleinere Reisen und Ausflüge auf dem Programm stehen.

Da ich gerade nicht weiß, in wie fern ich schon etwas zum Dire erzählt habe, mach ich das jetzt evtl einfach ein zweites Mal.
Das dire ist meine Aufenthalsgenehmigung für das gesamte jahr hier in Mosmabik und ist eigtl vergleichbar mit den deutschen Personalausweisen im Checkkartenformat. Mit diesem ist es uns dann auch endlich gestattet wieder nach Mosambik einzureisen,wenn wie uns mal in einem andren Land hier befinden. Da die moz.Botschaft in Berlin ja den stempel auf meinem Einreise-Visum vergessen hatte, der das ganze erst gültig macht, und aufgrund dessen ich große Probleme bei der Einreise hatte,bin ich eigtl davon ausgegangen ,dass ich auch nun wieder Schwierigkeiten bekommen würde. Aber dank Glück im Unglück ist auch bei mir alles reibungslos verlaufen und so können wir theoretisch die Dire am 14.03. abholen. Theoretisch? Ja theoretisch, denn hbonny hat uns schon darauf hingewiesen dass das auch gerne mal länger dauern kann.:D

Im Projekt habe ich nach wie vor nicht allzuviel zu tun. Ich habe jetzt , da ich zumind ein paar Sãtze auf portugisiesch Zustande bringe ,angefangen Klatschspiele zu spielen und leichte Lieder wie” aramsamsam” dazu zu singen. Im moment lassen sie sich damit sehr gut beschäftigen und haben ihren Spaß daran. Ich werde wohl aber demnächst nach Absprache auch mal Papier und zusätzlich zu den dort existierenden auch noch meine Stifte mitnehmen,damit mehr Auswahl herrscht, und mit meinen Kleinen, die ich echt lieb gewonnen habe, ein paar Bilder malen.
Was mir dennoch hier sehr auffällt ist der umgang mit den kleinen. Ich bin zuerst sehr erstaunt von ein paar der Liedern die z.t. gesungen werden gewesen die pro Selbstbewusstsein und anti Rassismus sind und auch sonst ist es eine sehr angenehme Atmosphäre. Trzdm werden die Kleinen etwas forscher angefasst und auch der Ton scheint mir etwas rauer. [Sie werden jedoch keineswegs geschlagen oder dergleichen! Davon wird hier nichts gehalten.  Lediglich mal etwas fester am Arm gepackt, wenn sie auch beim 10. Mal nicht sitzen bleiben wollen] Beides ist jedoch auch (leider) unbedingt notwendig damit einem die kinder nicht auf der nase run tanzen, was sie natürlich wahnsinnig gerne tun. Und es ist meiner Meinung nach bzw sofern ich das überhaupt beurteilen kann auch ein sehr gutes Maß zwischen Erziehung und fürsorge vorhanden, sodass ich mir hierbei auch in keinster Weise sorgen machen bzw Bedenken habe.

Sonst bleib eigtl nur zu sagen, dass ich mich hier immernoch pudelwohl fühle und total glücklich und zufrieden in den Tag hinein lebe. Ich plane hier nichts wirklich sondern alles klappt auch spontan irgendwie und über irgendwelchen Quatsch sorgen machen gibt es hier auch nicht. Wobei doch: meine einzige hier existierende Sorge ist es abends ein Chapa nach Hause zu erwischen, aber damit hat es sich dann auch schon wieder. Ich genieße die meistens etwas zu warmen Temperaturen, das wahnsinnig gute Essen und das Spielen mit meiner kleinen Nichte Bekinha. Auch in der Nachbarschaft bin ich schon recht bekannt, sodass ich meistens sobald ich zur Tür rausgehe schon ein “Tia Luisa” (Tante) von irgendwelchen Kindern zu gerufen bekomme, die ich zugegebener Weise meistens nie zu ordnen kann. Aber da täglich soviele Kinder und Babys bei uns ein und ausgehen, sollte mir das auch verziehen werden.

Ich kann nur nochmal betonen, wie sehr ich zum jetzigen Zeitpunkt das Gefühl  habe hier angekommen zu sein,  und würde auf gar keinen Fall und für nichts mit jmnd tauschen wollen.
In diesem Sinne schicke ich euch warme Gedanken!

Até logo! ( Bis bald!)

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