Auf geht’s nach Kapstadt!

Ziemlich kurzfristig hatten Katharina und ich uns entschieden nach Kapstadt zu reisen, von wo wir heute wohlbehalten zurückgekehrt sind.

Nachdem die Tickets für Bus und Flug, sowie unser Hostel gebucht waren, ging die Reise am vergangenen Montag, den 16.10., am späten Nachmittag los. Wir trafen uns am Intercape-Office in Matola von wo aus unser Intercape-Bus starten sollte, warteten wie so üblich eine Weile und konnten dann schließlich unsere Backpacks verstauen und im Bus Platz nehmen, der uns die Nacht hindurch sicher nach Johannesburg bringen sollte.

In Johannesburg angekommen, warteten wir aufgrund der Frühe, es war schließlich erst 5 Uhr Morgens, noch etwas verschlafen auf unseren Taxifahrer, der in meinem Handy irrtümlicherweise mit „The nice taxi lady “ eingespeichert war, da er sich am Telefon doch sehr feminin angehört hatte.

Nach kurzer Verwirrung waren wir dann jedoch auch schon auf dem Weg zum O.R. Tambo International Airport, wo uns der wirklich sehr nette und hilfsbereite Fahrer absetzte.

Da wir nach der langen Busfahrt ziemlich hungrig waren und sowieso noch genügend Zeit hatten, entschieden wir uns zu einem leckeren Frühstück….und etwas später zu einem kleinen aber ebenso leckeren zweiten Frühstück.

Da es in Johannesburg mit 18 Grad erheblich kälter war, als noch einen Tag zuvor in Maputo mit 35 Grad, entstand dann auch dieses lustige Foto, von welchem ich erst später erfahren habe:

DSC_0157

Um kurz nach 10 Uhr startete dann auch endlich unser Flugzeug und mit etwas Verspätung kamen wir knapp 2h später in Kapstadt an.

20171017_115758

Kurz nach dem Start – Schön zu sehen sind auch die nicht begradigten Flüsse

DSC_0161

Gut gelaunt und ein wenig müde endlich in Kapstadt

Da wir zuvor schon den Shuttle-Service unseres Hostels gebucht hatten und daher mit einigen anderen Gästen zusammen am Flughafen abgeholt wurden, hätte sich die verbleibende Anreise eigentlich sehr einfach gestalten dürfen. Einer der beiden Fahrer, meiner, hatte lustigerweise jedoch vergessen, sein Parkticket zu bezahlen, stand dann vor der Schranke und versuchte stur einen 50 Rand Schein ins Kartenfach zu schieben, was logischerweise nicht funktionierte. Fest davon überzeugt, dass der Automat kaputt sei, versuchte unser sehr schlauer Fahrer ein kleines Manöver bei dem er schnell hinter einem Auto durch eine offene Schranke versuchte zu „flüchten“, was ebenfalls natürlich nicht funktionierte. Da sich mittlerweile ein kleiner Stau gebildet hatte, wurde endlich ein Parkwächter auf uns aufmerksam, der dafür sorgte, dass unseren Fahrern doch noch ein Licht aufging und ihnen gleichzeitig eine Strafgebühr verhängte. Nach dieser lustigen Verzögerung konnten wir dann doch schließlich noch in Richtung des Hostels aufbrechen, welches in bester Lage und ca. 30 min vom Flughafen entfernt liegt.

Die Leute im Hostel sind super nett, haben sich um alles gekümmert, standen mit Tipps und Ratschlägen zur Seite, haben uns super ins Hostelgeschehen mit eingebunden und uns direkt einen Spitznamen – the twins – gegeben. Das Hostel an sich ist ebenfalls einfach nur super, bietet jeden Abend Aktivitäten an, und ist in Besitz einer Tischtennisplatte, eines Tischkickers und eines Billiardtisches für den Zeitvertreib zwischendurch.

Dienstag

Nach der Anreise bezogen wir unser Zimmer, dass wir mal mit 4, mal nur mit 2 Personen teilten. Danach erkundigten wir ein wenig die Gegend, gingen Essen und stellten zu unserem Erstaunen fest, dass es in Kapstadt rund 2h später als bei uns dunkel wird. Um das Hostel herum liegen sehr viele Cafés und Restaurants, eine deutsche Bäckerei viele Läden und auch ein Markt für Tourizeug „Made in China“.

20171018_082227

Schild im Hostel – Also zumindest der vierte Punkt schien mir sehr plausibel und wichtig..

Kurz vor 7 machten wir uns auf den kurzen Heimweg und wurden an der Rezeption nochmals mehr gedrängt als eingeladen am „Wine Tasting“ teilzunehmen, zu welchem wir uns um 7 tatsächlich aufmachten.

20171017_194640

Wine-Tasting im Honeybadger, dem hosteleigenen Restaurant

Es war ein sehr entspannter Abend, mit vielen Informationen zu mal besserem, mal schlechterem Wein und einer kleinen Competition am Ende, die wir aufgrund des Mogelns einer anderen Gruppe knapp verloren haben.

Mittwoch

Da der Wetterbericht einen wolkenfreien Tag vorhersagte, wollten wir heute die Spitze des Tafelberges erklimmen. Zunächst frühstückten wir sehr lecker (mit Pancakes! Jaa richtig gelesen!) im Hostel und ließen uns danach einen Uber rufen, der uns zum Anfangspunkt unseres hiking trails brachte.

Anfangs entschieden wir uns für den etwas härteren Aufstieg, der dafür nicht touriüberlaufen war. Nach einer Weile trafen sich die beiden Wege jedoch und von dort an hörte die Menschentraube bis hin zum Gipfel nicht mehr auf.

Wir machten einige längere Pausen, da der Blick auf die Stadt und das Meer mit jedem Meter schöner wurde und hatten uns hierfür auch mit Äpfeln und dem von mir so vermissten Laugengebäck eingedeckt.

Der Weg war nicht gerade ein einfacher Wanderweg, manchmal aufgrund meiner Größe schon fast zum Klettern und des Öfteren sagte mir Katharina „Wehe du stolperst jetzt und brichst dir was!“ 😀 …dabei kann ich mir nun üüüberhaupt nicht erklären weshalb.

Nach etwas mehr als 3h kamen wir so auf dem Gipfel an und konnte die beeindruckende Aussicht bewundern und genießen. Wir hielten uns eine ganze Weile dort oben auf, schossen Fotos und froren leider auch ein wenig… naja zumindest ich. Kurz nachdem wir uns entschlossen hatten mit der Seilbahn wieder nach unten zu fahren, war die Wolkenwand, die man auf den Fotos zuvor gut sehen konnte, herangezogen und hüllte uns komplett ein, sodass man außer weiß gar nichts mehr sehen konnte.

Wir machten uns also auf den Weg nach unten, und nahmen ein Taxi zur Waterfront, einer großen Mall direkt am Wasser.

Dort angekommen wanderten wir ein wenig herum, verschafften uns einen Überblick, hörten ein wenig verschiedenen Musikgruppen zu und entschieden uns schließlich dazu, Cinnabons – unheimlich leckere und ofenfrische Zimtschnecken – zu kaufen. Da wir keine Lust hatten nochmal ein Taxi zu zahlen entschieden wir uns zum Hostel zu laufen, was glücklicherweise nur eine halbe Stunde dauerte.

Dort kümmerten sich die Mitarbeiter darum, noch eine günstige, organisierte Tour für den darauffolgenden Tag zu organisieren, was ihnen schließlich auch noch gelang.

Wir spielten währenddessen ein wenig Tischtennis um die Zeit zu vertreiben, und entschieden uns danach im Honeybadger, dem hostel-eigenen Restaurant zu essen. Zur selben Zeit fing das Beer Pong-Tunier an, an dem wir ebenfalls hätten teilnehmen können.

Donnerstag

Nach einem stärkenden Frühstück und ein wenig hin- und her-telefonieren seitens der Mitarbeiter wurden wir für unser Tour abgeholt, die wir mit 10 weiteren Touris und einem super lustigen Tour-Guide antreten sollten. Zunächst fuhren wir zur Anlegestelle nahe der Seal-Island und nahmen dort eine Fähre, die mit uns einmal um die kleine Insel fuhr, damit wir die Robben beobachten konnten.

Back on track und nach einem kleinen Stop an einem Aussichtspunkt gelangten wir auch zu unserem wichtigsten Punkt der Tour: den süßen, kleinen, watschelnden Pinguinen, die auch der ausschlaggebende Grund für unsere Südafrikareise waren.

Im weiteren Verlauf der Tour kamen wir zum Naturreservat um das Kap der Guten Hoffnung, wo wir eine Strecke von ca. 7 km bis zum Info-Centre, sehr zur Freude Katharinas, mit den mitgebrachten Mountainbikes zurücklegen konnten. Am Info-Center angekommen gab es ein picknickähnliches Mittagessen, nach welchem wir uns dann auf den Weg durch das Reservat bis zum Kap der Guten Hoffnung, bzw. dem Leuchtturm aufmachten. Von der Anhöhe des Leuchtturmes hatten man wieder einen wundervollen Ausblick, den wir uns trotz Zeitdruckes nicht nehmen ließen.

Zum Kap selber fuhren wir wieder mit unserem Kleinbus und sahen auf dem Weg dorthin die größten Antilopen, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, und mehrere Strauße oder Sträuße? Naja ihr wisst ja was ich meine .

Am Kap der Guten Hoffnung ließen wir natürlich auch das typischste aller Fotos schießen!

Danach war dann auch schon wieder die 1 ½ – stündige Rückreise angesetzt, die ich zwar verschlafen habe, aber glücklicherweise rechtzeitig am Rand Kapstadts aufgewacht bin um noch ein einsames Zebra zu sehen.

Freitag

Für heute hatten wir uns nach dem (für mosambikanische Verhältnisse) stressigen Plan für ein Hop-on-Hop-off-Ticket der Sightseeingbusse entschieden, schauten uns die Slave-Lodge, nun ein Museum, das an die versklavten Menschen in Südafrika erinnern soll und auch eine neue HIV-Ausstellung zeigt, die St. Georges Cathedral, das District 6 Museum und das Castle of Good Hope an. Hierfür werde ich euch einfach ein bisschen was in den Bilduntertiteln erzählen, weil das wohl die einfachste Methode ist.

Wir fuhren außerdem noch einmal an der Küste entlang, stiegen an der Waterfront aus um in einem der Restaurants essen zu gehen und nahmen uns für abends nochmal einen Cinnabon und Cinnabon-Sticks mit.

 

Samstag

Da wir uns heute wieder auf den Heimweg machen mussten, standen wir früh auf, ließen uns ein Uber zum Flughafen buchen und kamen dort genau richtig an um fast ohne Wartezeit zum Boarding gehen zu können. Unser Rückflug war etwas turbulenter, aber wir landeten trotzdem um kurz nach 10 ohne Probleme in Johannesburg, wo wir frühstückten und um 11.30 von unserer Nice Taxi Lady abgeholt und zur Eastgate-Mall, einem rieeeeßigen Einkaufszentrum in Johannesburg, gebracht wurden. Dort verbrachten wir unsere Zeit in einem Spielzeug- und einem Buchladen, verliefen uns ein wenig, aßen eine sehr gute Pizza und vertrieben uns die Zeit bis wir wieder abgeholt und zur Park Station gefahren wurden, wo wir gegen 22 Uhr im Bus in Richtung Matola saßen .

Ich muss sagen, es war ein wundervoller Urlaub, der wahnsinnig viel Spaß gemacht hat. Wir haben viel gelacht, wunderschöne Landschaftszüge gesehen und interessante Menschen kennenlernen dürfen.

Am besten gefallen hat mir auf jeden Fall unser Wandertag auf den Gipfel des Tafelberges. Es war richtig cool mal wieder was anderes zu unternehmen und nicht immer nur am Strand zu liegen. Abgesehen davon ist der Ausblick einfach beeindruckend! Unendliche Weiten in die Ferne und der Blick auf die rießige Stadt, der einen das erste Mal erkennen lässt, wie die Stadt von Berg und Wassermassen begrenzt und gleichzeitig mit ihnen verschmolzen ist, sind unbeschreiblich.

Trotzdem finde ich es krass zu sehen, wie sehr diese Stadt auf Tourismus ausgelegt ist. Überall gibt es die schon erwähnten typisch afrikanischen MADE IN CHINA Souvenirs für nicht wenig Geld zu kaufen und Hotels gibt es wahrscheinlich mehr, als wir Sand an den gesamten Stränden Mosambiks haben. Die Stadt ist so von ausländischen Besuchern geprägt, dass man nicht mehr behaupten kann, dass eine Person auf der Straße nun südafrikanisch ist oder eben nicht.

Es herrscht eine riesige Diversität, die ich sehr

bewundernswert und beispielhaft finde!

Trotzdem finde ich es seltsam zu sehen, da wir hier nur wenige Touristen haben, auch wenn die Tendenz steigend ist . Aber für einen boomenden Tourismus reicht es noch lange nicht. Dazu soll es auch gar nicht kommen…zumindest meiner Meinung nach. Ich glaube Mosambik würden seinen Charm verlieren, gerade das was es ausmacht. Ich glaube der heutzutage übliche Massen-Tourismus würde unserem schönen Land erheblich schaden. Manche Sachen sollte man eben so belassen, wie sie sind… und deshalb war ich auch ziemlich froh wieder zuhause zu sein, auch wenn mir Kapstadt sehr gefallen hat und ich hoffentlich irgendwann noch einmal dort hin kann!

Nachtrag 11.11.2017

Nach fast einem Monat komme ich nun dazu auch endlich meinen schon längst geschriebenen Eintrag hochzuladen. Leider hatte ich zwischenzeitlich ein wenig Probleme meinen Laptop mit dem Internet zu verbinden. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse und freut euch trotzdem mal wieder etwas (verspätet) von mir zu hören! 

Leave a comment