Tofo

Ich könnte jetzt eigentlich anfangen zu erzählen was ich die letzten 2 Monate so gemacht habe, aber ehrlich gesagt habe ich dazu weder wirklich Lust, noch ist irgendetwas spannendes passiert. Also nur ein ganz grober Überblick: Wir hatten eine Tanzstunde an Costa do Sol, dem Strand Maputos, ich habe sehr viel Geld im Krankenhaus lassen müssen, waren am Strand von Katembe und Macaneta (von beidem finden sich Fotos im letzten Post, und mehr ist auch nicht so wirklich passiert. 

Da ich nun schon über 3 Monate hier bin, wollte ich endlich mal weiter weg, raus aus der Stadt und Abstand zu allem und jedem  haben. Nachdem ich dann in der letzten Aprilwoche 2 Tage quasi komplett alleine mit über 20 Kindern auf der Arbeit war, war ein Urlaub auch dringend notwendig. Am 1.Mai ist auch hier “Tag der Arbeit”,also Feiertag. Eigentlich wollte ich mit Wanda und André, dem Jungen, dessen Familie ich und Wanda aus diversen Gründen schon des Öfteren besucht haben , zum Fest in der Baixa (dem Stadtzentrum) gehen, was aber aufgrund des Regens nicht möglich war. Also haben wir uns Mittags nur zum Pizza-essen mit Sophie getroffen und sind danach noch auf einen Spielplatz. Dabei hatte ich Gelegenheit mich mit Wanda, über Urlaub zu unterhalten und nachdem sie meinte, dass sie selbst schon alleine ohne Probleme nach Tofo gereist war, habe ich am nächsten Tag auf der Arbeit Bescheid gegeben und saß noch einen Tag später, am 03. Mai um 6.30 h mit gepacktem Reiserucksack im Bus in Richtung Tofo. Nach 10h Fahrt und 3 Toilettenpausen (für die man ziemlich dankbar sein kann, da es Busse gibt, die gar nicht halten), bin ich nun also gegen 17h in Tofo angekommen und habe mich in Fatima’s Backpackers für mehrere Tage einquartiert. Tolle Sache: es gibt dort Freiwilligenrabatt!

Am nächsten Tag nahm ich an einem Tagesausflug zur “Pig Island” teil (auch hier hab ich Rabatt bekommen!). Treffpunkt für uns, 4 Südafrikaner, 4 Norweger, 1 Schwede und 1 Deutsche war 7.45 h. Wir fuhren mit einem Mylove erst noch diverse Einkäufe besorgen und zu einem ATM und danach zu einem etwas weiter entfernten Strand, wo wir von einem kleinen Boot erwartet wurden. Die Überfahrt mit dem ohne Motor und nur mit Manneskraft betriebenen Segelboot dauerte ca. 1 1/2 h und war mit Frühstück und diversen lustigen Unterhaltungen relativ kurzweilig, auch wenn es oft so schien als würden wir kein Stück vorankommen. Auf der Insel angekommen, wurden wir vom Chief empfangen und erhielten danach eine Führung, auf der wir u.a auch die Schule und das kleine Arbeitszimmer der inselansässigen Krankenschwester besuchen konnten. Es gibt dort übrigens keine Elektrizität. Jeder Haushalt hat vom Staat eine Solarzelle geschenkt bekommen, wobei sie sich, sofern das Geld dazu vorhanden war, meist noch mindestens eine weitere gekauft haben. Nach dem Inselrundgang war es Zeit uns unsere Cocktails zu verdienen, indem wir alle auf eine Palme klettern mussten. Das sieht zwar ziemlich einfach aus, ist aber extrem anstrengend und besonders für 1,60m große Menschen relativ schwer, da die untersten Stufen rund 1m auseinander liegen. Dafür waren aber die frischen Kokosnuss-Gin-Cocktails nach dem superleckeren Mittagessen, das die eine Frau des Chief für uns zubereitet hatte, mehr als verdient. Für das Besuchen einer zweiten Insel, wie es eigentlich geplant war, blieb leider keine Zeit, und so machten wir uns wieder auf den Weg zum Segelboot, das diesmal tatsächlich auch segeln konnte. Mitten auf dem Meer hieß es dann erstmal Anker über Board, Schnorchelausrüstung an und ab ins warme Wasser. Nachdem wir die kleine aber feine Fischwelt betrachten konnten machten wir uns dann endgültig auf den Heimweg, durften Zeugen eines wunderschönen Sonnenuntergangs auf dem Meer werden und erreichten gerade noch rechtzeitig das Ufer bevor es komplett dunkel war und wir wohl hätten raten müssen, wo das Mylove auf uns wartete. 

Freitags machte ich mich auch wieder relativ früh morgens auf zur Diversity Tauchschule, da ich unbedingt einen Tauchkurs belegen wollte. Umso glücklicher war ich, dass ich noch am selben Tag um 9.30, also nur eine halbe Stunde später starten konnte. Nachdem wir, 2 andere, nette “Touris” und ich, einen kurzen Film angeschaut hatten, halt uns Liz, unser Instructor, die passende Ausrüstung zu finden, was für mich ziemlich schwer war (im wahrsten Sinne des Wortes), da ich mit 8 Gewichten unlogischerweise 4 mehr gebraucht habe als die andren beiden, um auch endlich auf dem Boden des Pools bleiben zu können. Danach erklärte sie uns im Pool ein paar Skills, die wir dort ausprobieren mussten, übten ein paar Verhaltensweisen und danach hieß es auch schon auf zum Strand, rauf aufs Boot und auf in Richtung Sallon Reef, einem 13-15m tiefen Riff. Mit dabei war auch Felipe, ein weiterer Instructor und mein Buddy, also Partner für etwaige Notfälle. Der Tauchgang war super schön und ich bin etwas traurig darüber keine GoPro zu besitzen, aber wichtig ist ja auch erstmal nur, dass ich viele verschiedene Fischarten und dergleichen sehen konnte. Viel zu schnell ging die halbe Stunde Tauchzeit um, aber irgendwann ist eben die Luft aufgebraucht und so mussten wir uns leider wieder an die Oberfläche begeben. Nach diesem Tauchgang steht für mich fest, dass ich demnächst wieder nach Tofo zurückkehrer werde, um dort meinen Tauchschein zu machen. Am Abend war ich noch mit 2 Peace- Corps- Volunteers, die für 2 Jahre in Sambia gelebt und gearbeitet haben und gerade auf der Durchreise zurück in die USA sind, gemeinsam essen und den Abend bei Live-Musik gemütlich ausklingen lassen.

Für Samstags hatte ich schon am Tag zuvor eine Surfstunde gebucht und so war ich schon um 10h am Strand und ließ mir ein wenig die Technik erklären. Schneller als gedacht ging es dann auch schon ins Wasser und die anderen Frühaufsteher durften meine ersten kläglichen Versuche begutachten. Nach einiger Zeit wurde ich jedoch immer besser, sodass ich stolz sagen kann, dass ich es  nun schaffe mich auf einem Surfboard zu halten und auch wirklich zu surfen. Leider waren die Wellen um diese Uhrzeit nicht soo toll, weshalb ich mich für Sonntagabend nochmals mit meinem Surflehrer verabredet habe. An diesem Abend fand im Gujus, einem kleinen indischen “Restaurant” mit super leckerem essen und der besten homemade Minz-Ingwer-Limonade mit Gin,  eine Sonnenuntergangsparty  statt, was ziemlich untypisch für Tofo ist, da es dort Samstags eher mau aussieht. (Aber überzeugt euch  am besten selbst , wie schön dieser Ort ist, Worte können es sowieso nicht beschreiben.)  Auch hier habe ich wieder mega nette Leute kennengelernt, die z.T. aus den verschiedensten Ecken der Welt stammen und interessante Geschichten zu erzählen hatten. 

Den Sonntag ließ ich super entspannt angehen, da mein Handy nicht geladen war und ich überhaupt keinen Plan von der Uhrzeit hatte. Ich habe den gesamten Vormittag am Strand verbracht, geschlafen und entspannt, bin nochmals indisch essen gegangen und dann so uuungefähr gegen 16h bei meinem Surflehrer aufgetaucht. Es hat wieder mega Spaß gemacht und auch diesesmal wurde ich immer besser, was wahrscheinlich auch an den super guten Wellen lag. Ein weiteres Highlight meines Urlaubes war es bei Sonnenuntergang zu surfen! Absolut empfehlenswert! Den Rest des Abends verbrachte ich wieder auf einer Feier, wo ich wieder mehrere interessante Gesprächspartner kennen lernen durfte, wie z.B. einen Engländer, der eigentlich in Südafrika arbeitet, aber nun für ungewisse Zeit eine Arbeitsstelle in Tofo hat und dort mit 2 Arbeitskollegen und seinem Boss lebt.

Da alles schöne auch mal ein Ende haben muss, packte ich an diesem Abend auch noch meine Sachen wieder und stand mitten in der Nacht auf, um meinen Bus um 4h zurück nach Maputo zu nehmen, wo ich nach 8h Fahrt herzlichst von meiner Gastmutter und Nichte empfangen wurde und in einen Dornröschenschlaf fiel, von dem ich dann einige Stunden später von meiner Schwester Nina unsanft durch eine Umarmung bzw Aufmichfallen geweckt wurde.

Bleibt nur noch zu sagen: Einen Urlaub alleine kann ich nur jedem empfehlen!

Dienstags dann wieder im Projekt angekommen, konnte ich glücklich feststellen, dass ich 2 neue Kolleginnen habe, mit denen es jetzt viel besser klappt als vorher. Mal schauen wie lange es dauert, bis ich wieder Urlaub brauche, aber ehrlich gesagt, wäre ich am liebsten gar nicht erst nach Hause gefahren.

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Leider verschwommen aber trotzdem: Unterkunft – Dormitory

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Warten auf unser Segelboot

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Auf dem Weg zur Insel

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Pig Island

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Pig Island

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Auf der Insel, hauptsächlich Fischerei, werden die Fische auch getrocknet und anschließend zb. nach Inhambane mit den Segelbooten zum Verkauf gebracht.

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Endlich auch mal ein pig auf der Pig Island

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Eines der drei Klassenzimmer auf der Insel

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Portugiesischunterricht

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Herausforderung angenommen

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Reich gedeckter Tisch mit super leckerem Essen

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Kokosnusswasser-Saft-Gin-Cocktail stilecht getrunken aus einer Kokosnuss

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Auf dem Rückweg zum Boot

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Sonnenuntergang mitten auf dem Meer

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Sonntagvormittag am Strand

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Noch mehr Strand

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Angeblich die beste Pizza Tofos mit einem frischen Glas von meinem liebsten Ananassaft

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Homemade Minz-Ingwer-Limonade mit Gin – Gujus

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Sonnenuntergangsparty – Gujus

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Sonnenuntergangsparty – Gujus

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