Ich lebe noch!

oder so ähnlich. Von mir gibt es auch endlich mal wieder was Neues, bzw. ich finde endlich die Zeit mal wieder ein wenig zu berichten.

Also was gibt’s Neues?

Projekt

Ich arbeite nun schon 2 Monate in meinem neuen, selbst gewählten Projekt und könnte kaum glücklicher darüber sein tatsächlich um einen Projektwechsel gebeten zu haben.

Ich komme morgens an, helfe das Frühstück vorzubereiten und frühstücke dann gemeinsam mit unseren Jungs und Fridtjof. Danach geben wir Informatikunterricht, bei dem die Jungs lernen sollen mit beiden Händen schnell zu schreiben. Auch wenn die meisten am liebsten nur Computerspiele spielen möchten, finden sich doch auch immer einige die ganz eifrig schreiben und es ist ziemlich cool zu sehen, wie sie sich dabei verbessern und immer besser zu Recht kommen. Wenn es dann Zeit zum Duschen ist gehe ich in die Küche, bereite den Speisesaal vor und helfe noch bei Kleinigkeiten, die noch zu tun sind. Dann gibt’s meistens mit Verspätung Mittagessen,wonach wir dann manchmal nochmal Informatik unterrichten. Wenn wir darauf mal keine Lust haben, spielen wir auf dem Campo mit den Jungs, unterhalten uns mit ihnen oder helfen bei den Hausaufgaben. Ich kann übrigens auch tatsächlich Musikunterricht geben, was mir ziemlich Spaß macht und immer lustig ist. Gegen 15 Uhr mach ich mich dann bis auf freitags immer auf den Weg nach Hause.

Eine im Nachhinein doch ganz lustige Geschichte:

Vor kurzem war ich morgens auf dem Weg zur Arbeit, als mein Chapa eine Station vor meinem Projekt beim hospital beinahe einen Unfall durch eine auf die Straße rennende Frau hatte. Wir konnten der Frau glücklicherweise noch ausweichen, sodass nichts weiter passiert ist, jedoch hatte ich mir trotzdem vorgenommen die Frau auf ihr gefährliches Verhalten anzusprechen, da sie in Richtung meines Projektes rannte. Als ich dann ausgestiegen und dabei war die Straße zu überqueren, bot sich mir folgendes Szenario: Die Frau ging sehr hastig und blickte sich immer wieder um. Plötzlich kam vom Krankenhaus ein Krankenwagen angefahren, hielt direkt vor der Frau an, woraufhin die Frau in die entgegengesetzte Richtung die Flucht ergriff. Der Fahrer stieg aus und rannte ihr hinterher, brachte sie unter Kontrolle und ging mit ihr, obwohl sie sich wehrte, zum Krankenwagen zurück, wo sie von zwei Krankenschwestern in Empfang genommen wurde. Es stellte sich also heraus, dass diese Frau rücksichtslos auf die Straße gerannt ist, weil sie aus dem Krankenhaus abgehauen ist und schnell flüchten wollte.

Familie

In meiner Familie läuft nach wie vor alles super und ich schätze mich noch immer glücklich hier wohnen zu dürfen.

Vor einiger Zeit ist bei uns ein Kitzel-Kampf ausgebrochen, bei dem man die anderen überraschen muss. Es ist unheimlich lustig und es wird immer gelacht, vor allem wenn einer mal besonders erschreckt oder meine Schwester Belinha wieder die Flucht ergreift und eine Verfolgungsjagd um den Block stattfindet. Das einzige was mir daran nicht gaaanz so gefällt ist, dass man keinem mehr trauen kann, denn jeder ist potenziell gefährlich 😀

Eine sehr schöne und emotionale Situation ereignete sich erst vor ein paar Tagen, als ich in unserem Zimmer Musik gehört hatte. Meine Schwester kam von der Arbeit nach Hause, klopfte und meinte, dass sie ein Geschenk für mich hätte. Sie hatte ganz viele Armbänder machen lassen, auf denen alle Namen unserer Familie standen, übergab mir diese und sagte, dass ich sie mit nach Deutschland nehmen muss, damit ich meine Familie hier nie vergessen würde. Ich war beinahe zu Tränen gerührt von der Geste, weil ich ja immer noch ein paar Monate hier bin und habe Nina um mich zu bedanken umarmt. Dabei fing sie an zu weinen und auf meine Frage warum, erklärte sie mir, dass sie mich schon jetzt unheimlich vermisse.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sein wird wenn ich meine Familie hier im Januar zurücklassen muss, und ich bin froh, dass uns bis dahin noch ein wenig Zeit bleibt.

Ansonsten werde ich normalerweise täglich wenn ich von der Arbeit nach Hause komme von meiner Nichte begrüßt, die mir freudestrahlend und mit offenen Armen entgegen rennt um mich zu umarmen. Ein ziemlich schönes Gefühl so vermisst zu werden 🙂

Freizeit

In meiner Freizeit gehe ich mehrmals die Woche mit zwei weiteren Freiwilligen ins gínasio (Fitnessstudio), wo wir u.A. auch Zumba tanzen, was eigentlich immer ziemlich Spaß macht.

Des Weiteren habe ich ja einen Mbira-Kurs angefangen, bei dem ich zuerst lerne selbstständig dieses Musikinstrument zu bauen um danach dann auf meinem angefertigten Unikat spielen zu lernen. Dazu kann ich zur Zeit nur sagen, dass es ganz schön viel anstrengende Arbeit ist, aber zumindest Mal die caixa, also der Klangkörper in der die Mbira später montiert wird, formen annimmt.

Urlaub

Endlich geht’s wieder weg in die Ferne. Am Montag fliegen ich und Katharina nach Kapstadt, nachdem wir zunächst mit einem Fernbus nach Johannesburg fahren werden. Ich freue mich schon sehr darauf auch endlich Südafrika besser kennen zu lernen, auch wenn wir uns wohl eher auf einen „Touri-Urlaub“ beschränken werden. Ein Reisebericht wird auf jeden Fall folgen.

 

Soooo das war es jetzt erstmal wieder von mir.

Fotos werde ich nach meiner Reise nachträglich in einem eigenen Eintrag hochladen.

Ich widme mich jetzt noch den verbleibenden Reisevorbereitungen, falls man das so nennen kann, und hoffe, dass es euch allen gut geht! 

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